Lübeck im Juni 2025

Liebe Freunde des Agape Hauses,

ich sitze im blühenden Hinterhaus Garten und blicke dankbar auf das vergangene Jahr zurück. Aus der Gegenwart in eine hoffentlich gute Zukunft trotz einer zur Zeit unruhigen Welt.
Um so bewusster genieße ich die friedliche Ruhe dieses Fleckchens Erde, in das scheinbar keine Hektik und Angst vor dem morgen eindringen kann.

„Einschlafen ohne Angst vor morgen, aufwachen in Geborgenheit“, gilt hier nach wie vor.
Es gilt der Babyklappe und den sehr unterschiedlichen Bewohnern des Agape Hauses.

Über Jahrzehnte war dieser Ort ein geschützter Platz für viele:
Mütter, Kinder, Familien, Menschen auf der Suche nach Geborgenheit.
Hoffnung für die Zukunft begleitet die Arbeit unseres Vereines und die der Menschen, mit denen wir zusammen leben.

Ich schaue zurück.
Das Jahr 2024 war ein bewegtes Jahr.

Agape Haus Lübeck

Verschiedene Gruppen insbesondere Schüler jeden Alters haben uns besucht, immer mit großem Interesse an der Arbeit des Vereines und natürlich an der Babyklappe. Ja, der Höhepunkt war hier wohl das kleine Findelmädchen im Sommer 2024. Da alle Kinder der Reihenfolge des Alphabetes nach benannt wurden, bekam sie den Namen Katharina.Sie kam wie alle vorangegangenen Babys für uns sehr überraschend.

In der Nacht vom 20. auf den 21. August 2024 um 00:30 Uhr ertönte der Alarm.
Da war sie, winzig klein, noch mit der Babyschmiere am Kopf. In dem begrenzten Raum einer rosa Einkaufstüte, eingehüllt in eine wärmende Decke, schlief sie.

Agape Haus Lübeck

Kleine Katharina…..
Drei Frauen und ein junger Mann aus unserem Haus staunten über dieses winzige Menschlein, das trotz seiner Zerbrechlichkeit einen stabilen Eindruck machte. Wie immer, wenn ein Baby in der Babyklappe liegt, rufen wir die Notrufnummer 112 mit der Bitte um den Babynotarztwagen.

Es kamen im Laufe der nächsten halben Stunde drei große Rettungswagen und das für so ein kleines Menschlein. Wir staunten nicht schlecht. Nach anfänglichen Untersuchungen fuhren alle in Richtung UNI Kinderklinik. Wir zurück gelassenen saßen nächtlich auf der Eingangstreppe und stießen auf das neu geborene Leben an. So war die Nacht ziemlich schnell vorüber. Am nächsten Morgen besuchten wir die kleine Katharina in der Neugeborenen-Station der UNI Klinik Lübeck. Im Gepäck hatten wir Geschenke für sie und einen Brief an ihre zukünftigen Eltern. Katharina schlief friedlich im Wärmebettchen, winzig klein, keine 2,5 kg schwer, aber nach Auskunft der Ärzte kerngesund.

Tschüss, kleine Katharina, gehe behütet in eine gute Zukunft mit liebevollen Eltern, die dich erwarten.

Am Abend erhielt ich einen denkwürdigen Telefonanruf.
Eine Frau fragte: „wie geht es dem Baby in der Babyklappe“?
Es geht ihr gut sagte ich, sie ist gesund und ………….. bevor ich fragen konnte: sind sie die Mutter ?, die Antwort, „danke, das wollte ich nur wissen“. Das Gespräch war beendet.
Das Jugendamt hat für Katharina liebevolle Eltern gefunden. Wir wünschen ihr und der Familie eine glückliche Zukunft.

Das Jahr 2024 hatte noch mehrere besondere Ereignisse.

Ein im Juni nicht von uns verschuldeter Autounfall, der einen Totalschaden an unserem Vereinsauto zur Folge hatte, dabei aber Gott sei Dank ohne größeren Personenschaden blieb. Ein anderes Auto ? So sollte es wohl sein. Der schon in die Jahre gekommene Caddy hatte mehrere Baustellen. Auf dem Autohof stand ein roter, 3 Jahre alter Passat Combi, ideal für Einkäufe und Transporte. Unser neues Vereinsauto ? …………….!!!!
Mit dem Erlös aus Versicherungsentschädigung, Restwert des alten Autos und einer zusätzlichen
Spende der Peter-Jensen Stiftung konnten wir 14 Tage später ein fast neues Auto nach Hause fahren.
Auch der Agape Haus Aufkleber ist eine Spende der Schilderfirma Folienmeister aus Lübeck, gut sichtbar auf der Motorhaube.

DANKE !!!!

 

Agape Haus Lübeck

Mehrere Vorträge über das Jahr brachten interessante Begegnungen mit Menschen, ebenfalls einige Leseabende zu meinem Buch „Heute weiß ich, wer ich bin“.

Da wir nach dem Verkauf des Hauses die größeren Räume für Vorträge nicht mehr nutzen können, haben wir uns nach außen erweitert. Bei einer Besichtigung durch die Jugendbauhütte Lübeck rieten sie uns von einer festen Überdachung der Sitzgelegenheiten ab, da der schöne Innenhof seine Transparenz verlieren würde.Die Idee eines überspannenden Segels, das schützt und den zu nutzenden Raum bei Vorträgen vergrößert, wurde auch denkmalpflegerisch genehmigt. Die Finanzierung ist durch die Edith Fröhnert Stiftung gesichert.

DANKE !!!!

Agape Haus Lübeck

Die Volksbank Lübeck hat uns und andere gemeinnützige Initiativen bei einer jährlichen Gewinnausschützung mit jeweils € 5.000,00 unterstützt.

DANKE !!!!

Im Citti Park hat eine Tattoo Künstlerin den Erlös ihrer Arbeit von zwei Tagen gespendet. Bei Jubiläen und Geburtstagen haben Menschen auf persönliche Geschenke verzichtet und uns dafür mit Spenden beschenkt. Besondere Spenden sind auch manchmal die kleinen am Rande, z.B. die der Nähstube „In Via“,die auf Wunsch auch besonderes für uns herstellt. Eine neue Kirchengemeinde, die „Hoop Kirche“, hat mit einer Sammlung in ihrem ersten Gottesdienst € 2.520,00 gesammelt und gespendet. Ein älterer Herr hat zweimal ein großes Lebensmittelpaket für uns eingekauft, gepackt und unsere Bewohner damit beschenkt. Weihnachtsgeschenke, die im Citti Park eingekauft wurden, bekamen wir zum Fest gespendet

DANKE !!!!

Agape Haus Lübeck

Das Vier Sterne Hotel „Holiday Inn“ lud uns nach einem Kennenlerngespräch zu einem ausgiebigen Frühstück mit allen Bewohnern unseres Hauses ein. Wir waren ca. 20 Personen einschl. Kleinkindern, die dadurch eine besondere Zeit mit einander erlebten. In der Geschäftsführung des Hotels entstand
die Idee, Gäste mit einem auffälligen Türanhänger an der Zimmertür auf unser Haus aufmerksam zu machen. „Auf Zimmerreinigung verzichten und Gutes tun“

DANKE !!!!

Wir freuen uns über zunehmende Wertschätzung unserer Arbeit. Bei zufälligen Begegnungen in der Stadt oder vor dem Haus bekommen wir häufig positive Rückmeldungen und antworten gerne auf interessierte Fragen.

DANKE !!!!

Dazu innerhalb der letzten Monate zwei berührende Begegnungen.

1. Begegnung
In der Innenstadt spricht mich eine junge Frau mit Kopftuch an, deshalb erkenne ich sie nicht gleich.
„Guten Tag Frau Garbe“ …….. ich bin Carlotta (drittes Findelkind).
„wie geht es Dir“
„Danke, sehr gut“ ich gehe jetzt ins Studium nach Süddeutschland
„was sagen Deine Eltern“
„für das Kopftuch können sie sich nicht recht begeistern, aber meine Eltern stehen immer zu mir.
„hast du Kontakt zu deinen leiblichen Eltern“?
„ich habe sie kennen gelernt und den Kontakt abgebrochen“
Ich bin einfach sehr dankbar für meine Adoptiveltern, die mir die Möglichkeit geben zu studieren und mich in allem unterstützen.“

2. Begegnung
Am Sonntag Mittag klingelt es an der Haustür.
Ein junger Mann steht im Hausflur. Auf meinen fragenden Blick ………. ?
Ich bin Christian, das 7. Findelkind.
Freudig überrascht bitte ich ihn herein.
Er erzählt ausführlich von seinem Leben: „Ich habe die besten Eltern der Welt, wir sind eine glückliche Familie“. Im Treppenhaus fotografiert er andächtig seine in Gips gegossenen Babyfüßchen und die Hand, die dort mit anderen Erinnerungen aufgehängt ist.
Er sagt: „ja, das Geburtsdatum stimmt“.
Wir gehen in den Raum mit der Babyklappe. Es ist ein sehr berührender Augenblick, als er seine Hand in das Wärmebettchen legt: „Ein glücklicher Mensch mehr auf dieser Welt“ sagt er.

DANKE!!!!

Erste Worte aus meinem Brief an Christian vor 18 Jahren, als er zu uns kam.

„Herzlich willkommen“, so habe ich dir leise zugerufen, als ich dich am Sonntag, den 18. März abends um 20:30 Uhr aus dem Wärmebettchen nahm. Du warst ein wunderschönes Baby. Ich gab dir den Namen Christian.

Ein Einlegeblatt mit Informationen über die vertrauliche Geburt mit ärztlicher Hilfe wird demnächst in unseren Agape-Flyer eingelegt. Das Agape Haus wird zur Zeit überwiegend von Menschen aus anderen Ländern und Kulturen bewohnt. Dank unserer Spender können wir hier auch in besonderen Notsituationen, z.B. Todesfall in der Familie, die Reise in das Heimatland finanziell unterstützen.
Darüber hinaus helfen unsere Mitarbeiter bei Schriftverkehr mit den Behörden, deren Sprache selbst für uns manchmal schwer verständlich ist. Hier gilt es, Missverständnisse zu klären und Hilfestellung zu geben.

Nach wir vor gilt seit der Eröffnung des Agape Hauses 1995 „Einschlafen ohne Angst vor morgen, aufwachen in Geborgenheit“.

Mit herzlichen Grüßen an alle, die uns dabei unterstützen und helfen, dass das
Agape-Haus für Hoffnung und Hilfe steht.

DANKE !

Friederike Garbe und Team

Agape Haus Lübeck

ZÜNDE EINE KERZE AN ALS LICHT FÜR HOFFNUNG
LASS SIE SCHEINEN IN DIE WELT
ZÜNDE EINE KERZE AN ALS LEBENSZEICHEN,
WEIL SEIN SCHEIN DIE FINSTERNIS ERHELLT

Brief an Freunde 2024

Die Amsel, die schon im Dunkel singt.
Ich erkenne sie an ihrem verletzten Fuß. Sie begrüßt mich als Erste im Morgengrauen, wie auch schon im Jahr davor.
Daneben erste Schneeglöckchen als Vorfrühlingsboten. Bilder der Hoffnung und Zeichen für neues Leben.

 

Liebe Freunde des Agape Hauses,

schon ist das neue Jahr wieder ein paar Tage alt.
Tage mit viel Regen, Sturm, aber auch Schnee dazwischen und ein paar wenigen Stunden Sonnenschein.

Ich, Friederike Garbe, bin in diesen dunklen Tagen ein Jahr älter geworden, aber noch immer gehe ich täglich mehrmals, wie immer beweglich, durch die geöffnete Tür des Hauses.
Seitlich davon, links, unübersehbar das große Schild in der Farbe unseres Hauses, dunkelrot mit weißer Schrift:

Agape Haus Lübeck, Babyklappe

Geben Sie ihr Kind in gute Hände.

Seit dem Sommer 2000 hängt es dort und hat auch nach über 20 Jahren seine Gültigkeit nicht verloren. Dennoch hat sich in dieser Zeitspanne einiges verändert. Am Anfang waren es junge Mütter in Notsituationen, manche ohne Familie oder den Vater ihrer Kinder. Über 200 Mütter, schwangere Frauen oder Mütter mit einem oder mehreren Kindern haben in diesen Jahren ein Zuhause am großen Familientisch gefunden. Heute wird unser Haus von Menschen aus der Ukraine, aus Tschetschenien, Armenien und zwischendurch aus Eritrea und dem Iran bewohnt. Dadurch hat sich eine kulturelle Vielfalt entwickelt, die auch uns Einheimischen einiges abverlangt. Oft gibt es sprachliche Missverständnisse die dann auch lustig sind. Für alle beteiligten mit Humor zu bewältigen. Doch spätestens bei den Ämtern hört dann der Humor auf. Unsere Bürokratie ist schwer zu verstehen, die Amtssprache für uns selbst schon kompliziert, wie dann erst für die Menschen, denen unsere Sprache nicht geläufig ist. Doch mit gewisser Anstrengung klärt sich dann manche anfangs unübersichtliche Situation. Wir geben uns Mühe und heißen erst einmal alle herzlich willkommen, die Hilfe suchen. Da hilft auch manchmal Unterstützung von außen:
z.B.

  • Die katholische Gemeinde, Christen der evangelischen Kirchen, anderen religiösen Gruppen,
    sowie Interessierten mit einem offenen Herzen für Migranten.


Es sind ganz unterschiedliche Menschen, die sich zusammen finden, um zu helfen. Unser Haus ist zur Zeit gefüllt und ausgelastet bis auf den letzten Platz.

Weil aufgrund der verschiedenen Kulturen und Lebensweisen sich gemeinsame Mahlzeiten wie früher schwierig gestalten, haben wir uns vorgenommen, möglichst einmal im Monat an einem sogenannten Familientisch gemeinsam zu essen.Jeder bringt dann aus seinem Heimatland eine spezielle Speise mit. Auch dadurch lernen wir einander besser kennen. So bleibt unser Leben nach wie vor beweglich.

Das Haus lebt davon, Vorträge für verschiedenste Gruppen und Führungen zu veranstalten.
Dabei ist natürlich die Babyklappe immer noch das meist gefragte Thema, besonders bei Schulklassen. Aber auch angehende Erzieherinnen, Pfleger und Pflegerinnen, Studentinnen und Studenten sind interessante Gesprächspartner für uns. Ebenso besuchen uns Konfirmandengruppen oder wie vor ein paar Tagen ein Damenruderclub schon etwas älteren Semesters.

Am Ende solcher Besuche, ist für uns immer eine Antwort auf folgende Frage spannend:
„Haben Sie sich das so vorgestellt und sehen sie nach diesem Besuch bei uns die Problematik der
Babyklappe evtl. anders als zuvor“ ? Bisher waren alle Antworten durchgehend positiv und die Meinung über Mütter, die ihre Kinder hier abgegeben haben, eine andere als vor dem Besuch.

Rückblickend auf unser 20-jähriges Jubiläum im August 2020 mit einem unerwarteten in Goldfolie eingewickelten Geschenk in der Babyklappe, staunten wir nicht schlecht über einen kleinen Jakob.
Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet, die Freude war groß.

Ein großer Einschnitt in mein persönliches Leben und die Lebensgemeinschaft war der doch sehr plötzliche Tod meines Mannes am 16.08.2021.
Hier entstand eine Lücke als Vater- und Großvaterfigur der Mitbewohner und für mich als Ehepartnerin nach 56 Ehejahren.

Das Leben musste neu aufgestellt werden.
Mit dem Blick mutig vorwärts und dankbarer Erinnerung, lerne ich anders zu leben . . . . . . . . . .

Buchvorstellung Agape Haus Lübeck

Kurz darauf, im September des selben Jahres, erfolgte dann die Buchpräsentation unseres gemeinsamen Buches mit dem Titel
„Heute weiß ich wer ich bin“ !?

Anfang 2024 wurde es zum zweiten mal aufgelegt wurde.

Dachgarten Agape Haus Lübeck

Ein ziemlicher Aufwand war die Dachsanierung unseres denkmalgeschützten Hinterhauses. Eine Oase auf dem sanierten Flachgarten mit einem wunderschönen Blick auf die alte Lübecker Giebellandschaft.

Nun waren nach langen Jahren des Suchens die neuen Eigentümer unseres Hauses endlich gefunden.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Ich bleibe und fast alles bleibt, wie es ist!

  • Der Verein
  • Die Babyklappe
  • Die bisherigen Mieter

Nur muss ich mich nicht mehr um tropfende Wasserhähne, Schnee schaufeln, verstopfte Wasserleitungen kümmern oder dafür Sorge tragen, dass Mülltonnen hin und her bewegt werden. Das alles liegt jetzt in der Verantwortung des neuen Eigentümers. Eine große Entlastung einerseits, andererseits sind jetzt Mieten an den neuen Eigentümer fällig, sowohl von mir persönlich als auch vom Verein. Ein großes Glück. Die neuen Eigentümer sind nicht nur Liebhaber des Hauses, sondern unterstützen die Arbeit des Vereins und der Babyklappe. Ist wirklich alles ersetzbar? Verschwundene Kochtöpfe, Geschirr oder ein Computer.

Zur Zeit ist Messing kostbar, so bedauern wird den Verlust einer ziemlich großen Deko-Krone aus Messing, welche mit Gewalt durch die geöffnete Babyklappe nach außen gedrückt wurde. Dadurch wurde der Schutz, welcher das Baby vor dem herausfallen schützen soll, zerstört. Inzwischen hat der technische Dienst des Dräger Werkes (Spender des Wärmebettchens) alles wieder repariert und in den ursprünglichen Zustand versetzt, alles wieder in Ordnung. Eine Veränderung und dadurch zusätzliche Bereicherung unserer Arbeit ist geplant. Mit der Zusammenarbeit der Stiftung „Ja zum Leben“ und unserem Verein „Leben bewahren Lübeck e.V.“ lebt die Anfangs Idee, mit der unser Haus begonnen hatte, nämlich schwangeren Frauen, welche Hilfe brauchen, neu auf. Wir haben die Stiftung „Ja zum Leben“ gebeten, anteilig die Miete für den Gesprächs- und Aufenthaltsraum, sowie den Raum mit Wärmebettchen zu übernehmen.

Unsere Internetseite, die jetzt mit aktuellen Fotos und Berichten aktualisiert wird, kann hoffentlich
helfen, dass durch Spenden das erweiterte Gesamtprofil gefördert wird. Unser Aufenthaltsraum steht unter dem Motto „B e g e g n u n g“. Das Haus des Lebens wird ein offenes Haus bleiben.

Mit allen ehrenamtlichen Helfern, dem gesamten Team und den Bewohnern sage ich Danke für alle Hilfe im Namen des Agape Hauses.

Friederike Christine Garbe

Brief an Freunde 2019/2020


Liebe Freunde des Agape Hauses,

die Seele ernährt sich von dem, worüber sie sich freut.

Wir freuen uns über unsere Mitbewohner aus aller Welt, die in unserem Haus Zuflucht und Hilfe erfahren haben. Unsere Flüchtlinge geben uns durch Dankbarkeit viel zurück. Wir erleben sie hilfsbereit, höflich, liebevoll gegenüber den Mitmenschen. Zudem zeichnen sich durch Bescheidenheit und großzügige Gastfreundschaft aus mit dem Wenigen, was sie zum Leben haben. Obwohl unser gemeinsamer regelmäßiger Familientisch aufgrund von Corona leider eingeschränkt ist, erlebten wir gemeinschaftliches Feiern bei besonderen Festtagen wie Geburtstagen auf Abstand.

Ein berührendes Danke gab uns eine armenische Familie, welche bei uns zu Gast war durch ihren Sohn, der die deutsche Sprache besser beherrscht als seine Eltern, mit einem Satz:
„Wir sind so glücklich, dass es euch gibt.“

In den zurückliegenden 22 Jahren unseres gemeinschaftlichen Lebens haben wir so einen Satz noch nicht gehört. Wir sind dafür wirklich dankbar und sehr beschenkt.

Durch unsere jetzigen Mitbewohner erleben wir deren andere Kulturen, Lebens- und Essgewohnheiten und als eine Bereicherung unseres Lebens.

Rückblickend erinnern wir uns mit Freude an die Konfirmation eines unserer Findelkinder. Es ist schön, den Werdegang der Kinder von Anfang an mitzuerleben und sie in glücklichen Familien aufwachsen zu sehen. In den vergangenen Monaten hatten wir mehrere Begegnungen mit Findelkindern, die jetzt schon fast erwachsen sind. Vor ein paar Wochen besuchte uns überraschend unser 1. Findelkind Sarah aus dem Jahr 2003, Sarah wird im August 17 Jahre alt.
In dieser Begegnung waren sowohl wir als auch sie sehr berührt. Gemeinsam sahen wir erste Fotos nach ihrer Abgabe als Neugeborenes in unserem Hause. Wir hoffen auch in Zukunft in Kontakt zu bleiben.

„Und wenn ich wüsste,
dass die Welt morgen unterginge,
würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“
- Martin Luther -
- Danke

Unsere Babyklappe hat ein neues Alarmsystem bekommen, das Babybettchen ist gewartet worden und auf gutem technischen Stand.
- Danke

Nach unserer erfolgreichen Japanreise zum Thema Babyklappe hielten wir in Lübeck zwei Vorträge darüber im Kommunalen Kino, Mengstraße und in der Gemeinnützigen (Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit, Königstraße 5). Wir bedanken uns bei den interessierten Zuhörern.

Mal etwas Geschäftliches zwischendurch:

  • Der Vorstand unseres Vereins hat sich erneuert.
  • Unsere Gemeinnützigkeit erlaubt uns auch in Zukunft, Spendengelder anzunehmen und diese Zuwendung zu bestätigen.
  • Auch bekamen wir Unterstützung durch eine Fachkraft für Vermietung und Hausverwaltung

Ebenso fanden und finden wir Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer, Schulpraktikanten, sowie Menschen, die bei uns Sozialdienste ableisten. Somit sind wir mit bescheidenen finanziellen Möglichkeiten in der Lage, das Ganze am Laufen zu halten.

Spenden, große und kleinere, sind ebenfalls Hilfen für Anschaffungen im Haus, die wir benötigen.
- Danke

Sachspenden, zum Beispiel:

  • Eine Küchenmaschine von einem Rentner im Seniorenheim gewonnen, mit der er nichts anfangen konnte.
  • Ein großes Einkaufszentrum sammelte Spielzeug für das Weihnachtsfest
  • Flohmarkterlöse
  • Vor unserer Haustür fanden wir an mehrere Tagen Taschen mit guten Lebensmitteln aus dem Reformhaus.
  • Ein ungenannte Frau überreichte uns an der Haustür € 2.500.
  • Kollektenspenden von Hochzeiten, Taufen und Gemeinden.
  • Eine Lübecker Nähwerkstatt beschenkte uns zum Weihnachtsfest mit selbst
    gearbeiteten Mützen, dazu passenden Schals und warmen Stulpen für die Damen.

- Danke


Oktober Monatsspruch 2019 aus den Herrnhuter Losungen

Wie es Dir möglich ist:
Aus dem Vollen schöpfend - gib davon Almosen
Wenn Dir wenig möglich ist, fürchte dich nicht, aus dem Wenigen Almosen zu geben.

Altes Testament Tobias 4 Vers 8

 

Am 06.01.2020 hatten wir die Sternsinger zu Gast, die uns ihren Segen für das neue Jahr an die Tür schrieben.

Aber - auch nicht so Erfreuliches erlebten wir.

  • Eine endlose Baustelle vor unserem Haus
  • Einen Wasserrohrbruch im Hof
  • Einen zeitweiligen Ausfall der Warmwasserversorgung
  • Etliche Reparaturen und damit verbundene Kosten

Vor Corona hatten wir viele Besuchergruppen, Schüler, Auszubildende im erzieherischen und medizinischen Bereich. Unsere Hoffnung für die Zukunft: wieder viele Menschen in unserem Haus willkommen zu heißen.

Persönlich nehmen wir unsere Umgebung in dieser Zeit sehr intensiv wahr: einen blühenden Garten, Vögel, die bei uns Nahrung finden, Amseln, die rührend ihre Jungen füttern und zum Fliegen motivieren. Wir erleben Hilfe jüngerer Menschen, die sich um uns kümmern und Einkäufe für uns tätigen.
- Danke

  • Unser Büro ist von der 3. Etage in die 1. Etage umgezogen.
  • Briefkästen für jeden Hausbewohner sind im Innenbereich angebracht
  • Ein Schaukasten mit Infomaterial informiert außen an der Babyklappe jeden Interessierten
  • Eine neue Waschmaschine und ein neuer Trockner für alle Bewohner unseres Hauses
    konnten zur Vervollständigung unserer Waschküche angeschafft werden

Blick auf Zukünftiges:

Den Tag des offenen Denkmals werden wir dieses Jahr anders erleben als in den vergangenen Jahren. Eine Kamera führt mit begleitenden Texten durch unser Haus.
Wir werden wieder eine junge schwangere Frau in unseren Familienverband aufnehmen und können uns auf ein Baby im Oktober freuen.

Kaum zu glauben, in wenigen Monaten geht das Jahr schon wieder zu Ende.

Mit veränderten Lebensbedingungen und neuen Chancen werden wir uns an ein besonderes Jahr zurück erinnern. Wir möchten weiterhin für schwache und suchende Menschen offen sein. Wir wollen helfen, auch ganz spontan, wenn zum Beispiel ein junger Mann auf dem Fußboden im Wohnzimmer schlafen muss, weil die Freundin das gemeinsame Leben aufgekündigt hat.
Für ihn hatten eine Matratze und er ging dankbar davon.

Auch in Zukunft nehmen wir uns vor, dass uns anvertraute Leben zärtlich und kraftvoll zu hüten.

Aus einem Gebet der Florence Nightingale:

„Spender des Lebens, gib mir die Kraft, dass ich meine Arbeit mit Überlegung tue,
getreu dem Ziel, das Leben Jener zu hüten, die meiner Versorgung anvertraut sind.
Schenk mir, oh Gott, deinen Segen zu meiner Aufgabe.“

Wir grüßen herzlich und gehen dankbar in Hoffnung für die Zukunft mit allen Helfern und Bewohnern nächste Schritte.

Agape Haus
Leben Bewahren Lübeck e.V.
Friederike Christine und Günter Garbe
mit Team

 

< Brief als PDF >

Brief an Freunde 2016

 

Liebe Freunde und Förderer des Agape Hauses!

Unser Freundesbrief kommt dieses Mal nicht zu Weihnachten oder zum Jahresende, sondern im Sommer. Vielleicht ist hier ein bisschen mehr Luft zum Lesen, als zur geschäftigen Weihnachtszeit? 

Fangen wir rückblickend an: Wir haben Anlass sehr viel zu danken: 

Unser Fest der Goldenen Hochzeit zu Weihnachten 2015 war ein Fest des Hauses. Mit Bewohnern, Helfern, Freunden und Familie haben wir einen besonderen Tag erlebt. In einem schönen Hausgottesdienst wurde unser gemeinsames Leben ein bewegendes Erinnern an Höhen und Tiefen über 50 Jahre – Danke!

Unserem Mitarbeiter-Team für die liebevolle Rundumgestaltung ein besonders herzliches – Dankeschön!

Ein zweites großes Ereignis für unser Haus war die Verleihung des Förderpreises der Plansecur-Stiftung für soziales Engagement, der einmal im Jahr verliehen wird. 2015 waren wir als Agape Haus Preisträger. Wir freuen uns über eine wunderschöne Glasskulptur und den mit 10.000 € dotierten Preis – Danke!

Die Laudatio in der Matthäi-Kirche hielt Prof. Dr. Axel Fenner, der seit vielen Jahren unserem Haus verbunden ist, und als Kinderarzt über 10 Jahre unsere Findelkinder begrüßt hat – Danke!

Sehr persönliche Grußworte sprachen Pastor Ströh als Hausherr der Matthäi Gemeinde, Alt-Bischof Karl-Ludwig Kohlwage und Dompastor Wolfgang Grusnick. Der festliche Akt wurde umrahmt mit klassischer Flötenmusik. Unser langjähriger Freund und Förderer des Hauses Hinnark Tietjen von der Firma Plansecur führte durch den Nachmittag und übergab den Preis mit dem Vorstand der Stiftung. Mitglieder der Matthäi Gemeinde hatten mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen eine große Tafel aufgebaut. Allen Helfern ein besonders herzliches – Dankeschön!

Es war ein wirklich gelungener Festakt für alle – Danke!

Am 12 August 2015 feierten wir mit einem Tag der offenen Tür das 20jährige Jubiläum des Agape Hauses. Viele interessierte Besucher kamen. Sie zeigten reges Interesse an unserer Arbeit und das Echo war ausnahmslos positiv – Danke!

Am 21. Juni 2015 kam unser Findelkind Hannes. Er war der 8. Junge von insgesamt 17 Findelkindern. Ihm fehlten an der rechten Hand 3 Finger, deshalb nannten wir ihn Hannes mit der kleinen Hand. Wir freuen uns sehr, dass er eine liebevolle Familie fand.

Anfang Februar 2016 feierten wir den 77. Geburtstag meines Mannes Günter und am 21. Januar 2015 meinen 70. Geburtstag. Nach einem Dankgottesdienst im Dom gestaltete unsere Hausgemeinschaft diesen Tag zu einem wunderbaren Fest – Danke!

Wir freuten uns über große und kleine Spenden. Die Lübecker Karnevalsvereine hatten sehr fleißig Marzipantaler verkauft und uns den Erlös zukommen lassen. Die Stadtwerke Lübeck spendeten einen Wasserspender für die Gemeinschaftsküche und eine größere Summe, indem sie auf Firmengeschenke verzichteten. Zwei Fitness Studios spendeten den Erlös einer Tombola bzw. sammelten privat Gelder. Der Lady Circle Mölln und das Kitawerk St. Marien brachten uns den Erlös ihrer Sammelaktionen aus Mitgliederspenden und Sommerfest – Danke!

Eine interessante Spende bekamen wir von einer Gruppe junger Männer und Frauen vom Lübecker Leo-Club. Sie bauten in einem Tag ein Hochbeet im Garten und bepflanzten es mit Kräutern. Wir freuen uns darüber – Danke!

Die Fassade unseres Agape-Hauses wurde aufwendig saniert mit Hilfe von Stiftungsgeldern verschiedener Stiftungen. Rechtzeitig zu unserem 20jährigen Bestehen erstrahlte das Haus in neuem Glanz, ein herzliches – Dankeschön!

Ein letzter Dank auch an alle Spender, die mit großer Treue uns durch regelmäßige Unterstützung über Jahre geholfen haben, dass die Gemeinschaft im Haus weiterlebt und Schutz und Geborgenheit Menschen gibt, die Hilfe suchen – Danke!

Wünsche für die Zukunft: 

Angesichts der Flüchtlingsfrage hier unsere persönliche Antwort: Unser Haus bietet Wohnraum für Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten und ein Zuhause suchen. Wir können Schulungsräume für Deutschkurse zur Verfügung stellen und gleichzeitig Kinderbetreuung organisieren, damit auch Frauen unsere Sprache lernen können.

In unserem Gemeinschaftshaus mit Einheimischen und Flüchtlingen ist im Zusammenleben eine bessere Integration möglich. Zur Zeit sind wir eine bunt gemischte Gesellschaft aus Iranern, Syrern und einem 14 Tage alten Baby Maria, dessen Mutter aus Eritrea gekommen ist. Ihre wichtigste Frage an uns war: werde ich eine eigene Toilette haben? Diese Frage hat uns berührt und sehr nachdenklich gemacht.

Wir sind glücklich über die Dankbarkeit dieser Menschen, ihre Höflichkeit, Gastfreundschaft und Bescheidenheit. In 20 Jahren unseres Agape Hauses mit vielen Müttern und Kindern ist dies für uns eine neue und besondere Erfahrung – Danke!

Unser Haus muss in absehbarer Zeit noch einmal im hinteren Bereich etwas umfassender saniert werden. Wir hoffen, dass wir dafür finanzielle Unterstützung bekommen, damit die Gemeinschaft und damit unser Ziel, Menschen in Not aufzunehmen und zu begleiten, erhalten bleibt.

Mit dem wichtigsten Gebot, Gott zu lieben und den Nächsten wie mich selbst, wissen wir, brauchen wir einen wachsamen Blick. Keiner kommt dabei zu kurz. Wer ist unser Nächster? Das ist die alles entscheidende Frage in einer sich stark verändernden Gesellschaft. Darauf wollen wir auch in Zukunft sehen, das ist eine sehr persönliche Aufforderung an den Verein, Leben zu bewahren und zu schützen.

Für unseren Familientisch suchen wir Paten, die sich monatlich mit 40 € beteiligen. Der erste Pate hat sich bereits angemeldet – Danke!

Wir grüßen herzlich

mit Friederike und Günter Garbe

alle Helfer und Bewohner des Agape Hauses

 

P.S.: Am Samstag, 27. August 2016, laden wir herzlich ab 14 Uhr zum Tag der offenen Tür ein!

P.P.S. Ab September 2016 starten wir ein Projekt auf der Online-Spendenplattform lübeck.für unsere-region.de, um Geld für neue Küchengeräte und -utensilien zu sammeln. Bei dem sogenannten Crowdfunding geht es darum, möglichst viele Menschen für unsere Projektidee zu begeistern, als Fan und als Spender zu gewinnen.

 

< Brief als PDF >

Leben bewahren Lübeck e.V.

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